Jogi Löw: "Wir wollen Europameister werden"

Auszüge aus der DFB-Pressekonferenz am 12.7.06:
Frage: Herr Löw, Sie sind nach dem Abschied von Jürgen Klinsmann vom Assistenten zum neuen Bundestrainer befördert worden. Mit welchen Gefühlen gehen Sie die neue Aufgabe an?
Joachim Löw: Ich freue mich natürlich sehr über die neue Herausforderung. Zunächst einmal möchte ich mich aber bei Jürgen bedanken - auch im Namen der gesamten Mannschaft und des Teams hinter dem Team. Jürgen und ich haben in den vergangenen zwei Jahren menschlich mit vollstem Vertrauen, einer uneingeschränkten Loyalität und einer großen Zuneigung zusammen gearbeitet. Seinen Entschluss, nicht weiter zu machen, sollte jeder absolut respektieren.
Frage: Ihr Vertrag gilt zunächst für die nächsten zwei Jahre. Welche Ziele haben Sie sich für diese Zeit gesteckt?
Löw: Der Jürgen hat vor zwei Jahren erklärt, wir wollen Weltmeister werden. Ich sage jetzt ganz klar: Wir wollen 2008 Europameister werden.
Frage: Wie wollen Sie das Ziel erreichen?
Löw: Wir alle wollen den eingeschlagenen Weg weiter führen. Es ist deshalb auch wichtig, dass wir mit dem bisherigen Stab weiter arbeiten können. Zudem wollen wir neue Impulse schaffen und Ideen weiter entwickeln. Nur so können wir uns dauerhaft wieder in der Weltspitze etablieren.
Frage: Und der Weg mit jungen Spielern soll fortgesetzt werden?
Löw: Natürlich. Wir haben ein Ensemble von hochqualifizierten jungen Spielern. Einerseits wird es wichtig sein, den Spielern, die uns bei der WM auf Platz drei geführt haben, zu helfen, damit sie nicht in ein Loch fallen. Andererseits gibt es viele Talente, die in den nächsten Jahren an die A-Nationalmannschaft herangeführt werden müssen.
Frage: Sie rücken nun in die vorderste Linie. Glauben Sie, dass sie mit dem Druck umgehen können, und wer wird Sie als neuer Assistenztrainer unterstützen?
Löw: Es ist ja so, dass ich schon viele Jahre lang zum Beispiel beim VfB Stuttgart oder auch bei Fenerbahce Istanbul als Cheftrainer in der Verantwortung gestanden habe und den Druck deshalb gewohnt bin. Vielleicht kann ich ja den Jürgen in neuer Funktion als Assistent gewinnen. Nein, im Ernst: Ich werde jetzt ein paar Tage lang Kraft tanken, und dann wird es eine meiner ersten Amtshandlungen sein, mich um einen Assistenztrainer zu bemühen.
Frage: Gibt es dafür schon einen Kandidaten, zum Beispiel Jürgen Klopp oder Dieter Eilts?
Löw: Jürgen Klopp steht als Trainer beim FSV Mainz 05 unter Vertrag und deshalb nicht zur Diskussion. Dieter Eilts wird weiter als Trainer der U 21-Nationalmannschaft arbeiten. Eine Lösung gibt es zurzeit noch nicht.
Und noch ein paar Auszüge aus der Pressekonferenz mit Jürgen Klinsmann von heute Mittag:
Frage: Was sagen Sie Ihrer Mannschaft und auch den Millionen Deutschen, die sie Sie im wahrsten Sinne des Wortes angefleht haben, weiterzumachen?
Klinsmann: Einen Teil der Spieler habe ich bereits am Dienstag über meine Entscheidung informiert, mit allen anderen werde ich ebenfalls persönlich sprechen. Die Spieler wissen, dass das Projekt, das wir auf den Weg gebracht haben, nicht von einer Person abhängig ist. Sie hatten mir auch immer wieder in Gesprächen während der WM versichert, dass im Falle meines Ausscheidens Jogi Löw der richtige Mann sei, um diesen Weg fortzusetzen. Zudem wissen die Spieler, dass ich nach wie vor Tag und Nacht für sie da bin. Denn unser Ziel vor zwei Jahren war ja nicht nur, sie sportlich weiterzubringen, sondern auch als Persönlichkeit. Und bei den vielen Fans kann ich einfach nur um Verständnis bitten, dass sie meine Entscheidung respektieren. Es hätte wenig Sinn gemacht, weiterzumachen, obwohl man genau fühlt, dass man dazu im Moment nicht in der Lage ist. Ich muss mich bei unseren Fans aber noch einmal bedanken, denn sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir die schönste WM aller Zeiten erlebt haben und ein Bild von Deutschland in die Welt getragen wurde, das schöner nicht sein konnte.
Frage: Was geben Sie den Fans zum Abschied mit auf den Weg?
Klinsmann: Das Wichtigste ist, dass durch Joachim Löw gewährleistet, dass die neue Spielphilosophie weitergeführt, ja sogar noch ausgebaut und verfeinert wird. Zudem wird diese junge Mannschaft ihren Weg weitergehen und noch viel Erfolge haben, gerade unseren jungen Wilden können noch mächtig zulegen.
Frage: Sie selbst haben Joachim Löw als Ihren Nachfolger ins Gespräch gebracht. Was spricht für ihn?
Klinsmann: Zunächst muss ich noch mal sagen, dass ich Jogi Löw nie als Assistenten gesehen habe. Er war immer mein gleichwertiger Partner. Er hatte zudem seine eigenen Arbeitsbereiche, für die er die volle Verantwortung hatte, ob es im taktischen Bereich war oder in der Spielvor- und nachbereitung. Ich war eigentlich mehr ein Supervisor, der alles zusammen gehalten hat. Von daher ist es ein logischer Schritt, das Jogi diese Aufgabe fortführt. Er ist die beste Lösung.
(Quelle: dfb.de)
Und das hört sich doch schon wieder alles was besser an...
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